S.T.A.L.K.E.R - Spielbericht

Moderator: Heineken

S.T.A.L.K.E.R - Spielbericht

Beitragvon Heineken » Di 1. Apr 2008, 11:06

Hi Jungs!

Melde mich mal wieder zu Wort, um Euch meine persönlichen Eindrücke, die ich bei meinem (mittlerweile 2.) Streifzug durch das verstrahlte Gebiet um Tschernobyl gewonnen habe, zu schildern.
Es sei hier ausdrücklich erwähnt, dass manch folgende Erläuterungen ausschließlich subjektiver Natur sind(nur sein können!) UND dass im Verlauf dieses Artikels wichtige handlungs-, storyrelevante Details preisgegeben werden!!

Eines vorneweg: Ich habe den Titel nun das 2. Mal in der aktuellsten Ver.10007 durchgespielt. Mein Testsystem bestand aus:Intel Core2Duo 6850@3Ghz, 4Gb RAM, GForce 8800Ultra,Creative X-Fi Fatality.
Von technischer Seite her gebe ich Entwarnung, da es zu keinen "außerplanmäßigen" (d.h. vom Betriebssystem herrührenden) Abstürzen kam! Da das Spiel in der Verkaufsversion noch von teils groben Bugs "befallen" war, sollte man unbedingt den jeweils neuesten Patch aufspielen. Dann gibt es aber wie beschrieben keine Probleme mehr! (es besteht natürlich wie bei vielen Spielen die Möglichkeit, dass ich einige noch vorhandene Bugs nicht (mehr) bemerkt habe). Ich hatte nur 1 einzigen Absturz. :jodesnemma:
Aber diese allgemeine Bugproblematik soll hier nicht im Detail diskutiert werden - dazu gibt es bereits Threads!


1) Grafik:
Trotz (oder gerade deswegen!) einer auf DX9 basierenden Grafikengine sieht diese phantastisch aus! Ob in engen Korridoren, in Parkhäusern oder in der freien Wildbahn - die Grafik wirkt beinahe lebensecht. Besonders hervorzuheben sind die Wand-,Boden-,NPC-,Waffentexturen, denn diese wirken so plastisch, dass man das Gefühl bekommt wirklich im Gebiet um den Reaktor umherzustreifen! Bessere Texturen liefert derzeit nur CRYSIS (allerdings bei weit größerem "Hardwareverschleiß" + DX10!) Bis auf CRYSIS und BIOSHOCK hat es bis dato noch kein Spiel geschafft, eine solch stimmige Welt (grafisch!) auf den Monitor zu zaubern. [Es seien hier besonders die Autowracks sowie der Sarkophag erwähnt]
Nicht ganz so gut ist die Flora gelungen - hier sehen die Bäume zu kantig aus.
Alles in Allem trägt die Grafik ungemein viel zur beängstigend, realistischen Atmosphäre bei und hat sich somit 9 von 10 möglichen Pkt. verdient!

2) Sound:
Wie auch die Grafik gibt sich der Sound keine Blöße: Angefangen von den Umgebungsgeräuschen bis hin zu den exzellenten Waffengeräuschen befindet sich die Qualität auf hohem Level.
Verbesserungswürdig wäre einzig die Hintergrundmusik gewesen -> mehr dynamische Musiktitel während der Reise durch die Zone hätten der Atmosphäre sicherlich gut getan.
Somit bleiben unterm Strich 10 von 10 Pkt. für den Sound

3) Bedienung/Steuerung/Speichersystem
Auch bei der Bedienung macht S.T.A.L.K.E.R nichts falsch und setzt auf eine shootertypische Kombination aus Maus+Tastatur.
Das Speichersystem ist - entgegen der (für mich abstoßenden) "Modeströmung", bei der es kein freies Speichern mehr gibt sondern nur mehr fix vorgegebene Speicherpunkte, 1A! Es besteht die Möglichkeit jederzeit und so oft man will zu speichern(auch schnellspeichern).
Es gibt eine Tragebeschränkung im Spiel von anfangs max. 60kg, die man mittragen kann. Später im Spiel findet/kauft man sich bessere Rüstungen (Exoskellet genannt) mit der das Limit auf 80kg anwächst. Für manch einem mag dies störend wirken, aber diese Beschränkung macht Sinn:
Einerseits würde es einen ungeheuren Atmosphäreknick bedeuten, wenn man als ordinärer Mensch ohne Superkräfte
[Anzeigen] Spoiler: lol
(man spielt ja Strelok selbst)
plötzlich unendlich viel in den Rucksack einpacken könnte. Das Spiel versucht eine möglichst realistische Welt (siehe: realer Schauplatz; reale Waffen) gepaart mit glaubhafter Story (siehe: Atom-Unfall von 1986 - erneuter Unfall 2004) zu suggerieren und schafft dies auch, nicht zuletzt aufgrund dieser nebensächlich erscheinenden Tatsache.
Andererseits wird dadurch verhindert, dass der Spieler einfach nur alles aufsammelt was er findet, nur um am Ende draufzukommen, dass er vieles Unnütze mitgeschleppt anstelle es verkauft zu haben! Somit wird der Spieler quasi gezwungen eine Selektion der Gegenstände zu betreiben, was sich wiederum positiv auf das Spielerlebnis niederschlägt. Man fühlt sich dadurch so, als wäre man selbst Teil des Spiels.
Was sicherlich als Diskussionspunkt zulässig ist, ist die Frage nach dem "Wieviele Kilos" sollte man tragen dürfen. Hier kommt es stark auf den persönlichen Geschmack jedes Einzelnen an, weshalb man auch den Spieleentwicklern hier keinen Vorwurf machen sollte - schließlich müssen sie sich ja auf einen bestimmten Wert festlegen (darum wahrscheinlich auf die 60 bzw 80 kg)
Unter diesen angeführten Gesichtspunkten betrachtet darf es keine Diskussion um dieses Beschränkungprinzip geben SEHRWOHL darf aber die Frage nach dem Gewichtslimit aufgeworfen werden! Für meinen Geschmack sind diese Limits ausreichend. Komfortfunktionen sind wohl unbestritten ein wichtiger Faktor, wenn es um Spielspaß geht, darf aber niemals auf Kosten der Atmosphäre gehen - und das ist nun einmal die größte Stärke von S.T.A.L.K.E.R! Damit hebt sich der Shooter auch von den "standardisierten Mainstream -Shootern" ab, in denen man zwar unbeschränkt viel mitnehmen darf !aber! ich habe mittlerweile die Erfahrung gemacht, dass diese Komfortfunktion sowieso unnütz wird, da man eigentlich nie weiß welche Waffe/Munition man noch findet und ich daher nur allzu oft am Ende des Spiels draufgekommen bin, dass ich noch Munition übrig bzw. nicht zum Einsatz mehr bringen kann, weil das Spiel schon am Ende ist!
Wiederum gebe ich 10 von 10 Pkt., da einfach alles passt und man keine unnötige Schikanen eingebaut hat!

4) Story/Handlung/Atmosphäre

Die Story ist so einfach, wie genial:
[Anzeigen] Spoiler: lol
Man spielt Strelok - JA GENAU, DER Strelok den es gilt zu finden und zu töten!
Die erste Hauptquest ist zugleich das Zugpferd und der rote Faden während des gesamten Spiels. Man weiß nur, dass man ein Tatoo "S.T.A.L.K.E.R" am Unterarm trägt und dass man nicht der Einzige ist, der zum Sarkophag zu gelangen versucht. Neben den unzähligen Stalkern und ein paar verrückten Wissenschaftlern, welche die Zone und ihre Anomalien untersuchen wollen, scheint es so als gäbe es eine Art "Wunschgönner" auch "Monolith" genannt welcher sich unter dem Sarkophag befinden soll und gleichzeitig der Grund für die Zone sein soll. Also macht man sich auf die Suche nach Strelok und dem Monolithen
[Anzeigen] Spoiler: lol
und wird im 2/3 des Spiels damit konfrontiert, dass man selbst Strelok ist, der Stalker dem es als Erster gelungen sein soll den "Wunschgönner" zu finden. Getrieben von einer unheimlichen Gier, den Monolithen erneut zu berühren
- er soll einem alle Wünsche erfüllen können - macht man sich also gen AKW auf und löst unterwegs diverse optionale Nebenquests. Diese Quests sind mitunter sehr lukrativ und verdichten zusätzlich das Gesamtbild über die Zone und den Ereignissen. Ob man diese Quests löst bleibt einem selbst überlassen, aber es wirkt sich positiv auf das ganze Spiel aus. Umgekehrt ist es nicht nachteilig wenn man diese Nebenquests einfach links liegen lässt!(Weder finanziell noch storytechnisch). Überhaupt gleicht keine Quest der Anderen: Mal soll man einen Zombiestalker erledigen, mal ein verlorengegangenes Familiengewehr finden, mal ein seltenes Artefakt finden und auch mal einen kleinen Stützpunkt von Söldnern ausräuchern - Vorbildliches Missionsdesign!
Die Freiheit wird großgeschrieben und so bleibt es einem auch überlassen ob man sich einer der 2 großen Gruppierungen (FREIHEIT oder WÄCHTER) anschließt und die jeweils Andere auslöscht. Ja es ist sogar möglich Beide von der Bildfläche verschwinden zu lassen oder sogar keiner von beiden 100% beizutreten [ich habe letzteres probiert und das Spiel auch problemlos gemeistert] Das Spiel wird dadurch weder schwieriger noch leichter - Wieder ein Beweis für das vorbildliche Missionsdesign und zugleich eine der größten Stärken von Stalker - die Freiheit! Man kann alles tun oder auch nicht und selbst für Spieler die es bevorzugen geradlinig und ohne viel "Welterforschen" durch das Areal zu streifen, bleibt das Spiel fair und wird nicht zu schwierig - auch Dank der 3 gut abgestuften Schwierigkeitsgrade!
Je weiter man also zum AKW vorstoßt, desto mehr offenbart sich einem die Story und am Ende winken ganze 7 Enden, von denen nur 1 "gut" ausgeht!
-----------------------------------

Rest folgt!.... :roll:
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Re: S.T.A.L.K.E.R - Spielbericht

Beitragvon Corona » Di 1. Apr 2008, 11:25

Zunächst einmal vielen Dank für deine - dank der mittlerweile erschienenen Patches - neuen Eindrücke zu S.T.A.L.K.E.R. !

Wir haben bereits öfters diskutiert und festgehalten, dass in unserem geliebten PC-Spiele-Sektor eine negative Tendenz Einzug gehalten hat: viele Spiele werden aus finanziellen Überlegungen und Motiven zu früh veröffentlicht und sind erst Monate nach dem Release-Datum durch eine Vielzahl von Updates vernünftig spielbar und präsentieren sich manchmal sogar in komplett verändertem Gewand - als aktuelles Beispiel sei C&C3: Tiberium Wars genannt, auch Crysis hat durch die bisherigen Patches enorm an Qualität gewonnen.

S.T.A.L.K.E.R. ist definitiv auch von dieser Problematik betroffen: beim Erscheinen war ein vernünftiges Spielen eigentlich nicht möglich, zu viele Fehler trübten das Spielgeschehen. Anscheinend dürfte auch hier der 7. Patch ein vernünftiges Niveau eingeführt haben, aber dazu wirst du sicher mehr sagen können. Ich bin auf jeden Fall schon gespannt auf dein endgültiges Fazit.

Bei den bisherigen Punkten Grafik und Sound teile ich deine Einschätzung voll und ganz, beim Punkt Bedienung / Komfort muss ich jedoch einmal mehr einen von mir kritisierten Punkt bemängeln:
Heineken hat geschrieben:Wiederum gebe ich 10 von 10 Pkt., da einfach alles passt und man keine unnötige Schikanen eingebaut hat!

Die Beschränkung, nur max. 60 kg im Rucksack zu tragen, fällt bei S.T.A.L.K.E.R. extrem unangenehm auf und sollte entfernt werden - daher kann das Spiel hier sicher nicht voll punkten.

:jodesnemma: :havefun:


PS: Wenn du spiel- und story-relevante Dinge in deinem Beitrag verwenden willst, aber neugierige Leser davor bewahren willst, unbeabsichtigt Storyinhalte zu erfahren, so verwende die neuen Spoiler-Tags beim Schreiben des Beitrags: du musst einfach den betroffenen Textblock mit Spoiler-Tags umschließen; das sieht so aus:
Code: Alles auswählen
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Dieser Code wird anschließend so angezeigt:
[Anzeigen] Spoiler: TEXT ANZEIGEN
Betroffener Text
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Re: S.T.A.L.K.E.R - Spielbericht

Beitragvon Corona » Mi 2. Apr 2008, 21:43

Heineken hat geschrieben:Unter diesen angeführten Gesichtspunkten betrachtet darf es keine Diskussion um dieses Beschränkungprinzip geben SEHRWOHL darf aber die Frage nach dem Gewichtslimit aufgeworfen werden! Für meinen Geschmack sind diese Limits ausreichend.


Dem muss ich aufs heftigste widersprechen :!: Es ist natürlich nicht realistisch, dass man beliebig viele Gegenstände mittragen kann, aber sehr wohl eine Komfortfunktion. Wenn man allein auf weiter Flur unterwegs ist und der nächste Händler ein Stück entfernt, so kann es passieren, dass man plötzlich die Wahl hat, entweder Gegenstände zurückzulassen oder nicht mehr vom Fleck zu kommen. Und die Wege können weit sein - es ist also mitunter ausgesprochen lästig und mühselig, die nächstgelegene "Verkaufsstelle" zu erreichen. Daher verstehe ich nicht, warum über diesen Spielaspekt nicht diskutiert werden sollte.
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