Melde mich mal wieder zu Wort, um Euch meine persönlichen Eindrücke, die ich bei meinem (mittlerweile 2.) Streifzug durch das verstrahlte Gebiet um Tschernobyl gewonnen habe, zu schildern.
Es sei hier ausdrücklich erwähnt, dass manch folgende Erläuterungen ausschließlich subjektiver Natur sind(nur sein können!) UND dass im Verlauf dieses Artikels wichtige handlungs-, storyrelevante Details preisgegeben werden!!
Eines vorneweg: Ich habe den Titel nun das 2. Mal in der aktuellsten Ver.10007 durchgespielt. Mein Testsystem bestand aus:Intel Core2Duo 6850@3Ghz, 4Gb RAM, GForce 8800Ultra,Creative X-Fi Fatality.
Von technischer Seite her gebe ich Entwarnung, da es zu keinen "außerplanmäßigen" (d.h. vom Betriebssystem herrührenden) Abstürzen kam! Da das Spiel in der Verkaufsversion noch von teils groben Bugs "befallen" war, sollte man unbedingt den jeweils neuesten Patch aufspielen. Dann gibt es aber wie beschrieben keine Probleme mehr! (es besteht natürlich wie bei vielen Spielen die Möglichkeit, dass ich einige noch vorhandene Bugs nicht (mehr) bemerkt habe). Ich hatte nur 1 einzigen Absturz.
Aber diese allgemeine Bugproblematik soll hier nicht im Detail diskutiert werden - dazu gibt es bereits Threads!
1) Grafik:
Trotz (oder gerade deswegen!) einer auf DX9 basierenden Grafikengine sieht diese phantastisch aus! Ob in engen Korridoren, in Parkhäusern oder in der freien Wildbahn - die Grafik wirkt beinahe lebensecht. Besonders hervorzuheben sind die Wand-,Boden-,NPC-,Waffentexturen, denn diese wirken so plastisch, dass man das Gefühl bekommt wirklich im Gebiet um den Reaktor umherzustreifen! Bessere Texturen liefert derzeit nur CRYSIS (allerdings bei weit größerem "Hardwareverschleiß" + DX10!) Bis auf CRYSIS und BIOSHOCK hat es bis dato noch kein Spiel geschafft, eine solch stimmige Welt (grafisch!) auf den Monitor zu zaubern. [Es seien hier besonders die Autowracks sowie der Sarkophag erwähnt]
Nicht ganz so gut ist die Flora gelungen - hier sehen die Bäume zu kantig aus.
Alles in Allem trägt die Grafik ungemein viel zur beängstigend, realistischen Atmosphäre bei und hat sich somit 9 von 10 möglichen Pkt. verdient!
2) Sound:
Wie auch die Grafik gibt sich der Sound keine Blöße: Angefangen von den Umgebungsgeräuschen bis hin zu den exzellenten Waffengeräuschen befindet sich die Qualität auf hohem Level.
Verbesserungswürdig wäre einzig die Hintergrundmusik gewesen -> mehr dynamische Musiktitel während der Reise durch die Zone hätten der Atmosphäre sicherlich gut getan.
Somit bleiben unterm Strich 10 von 10 Pkt. für den Sound
3) Bedienung/Steuerung/Speichersystem
Auch bei der Bedienung macht S.T.A.L.K.E.R nichts falsch und setzt auf eine shootertypische Kombination aus Maus+Tastatur.
Das Speichersystem ist - entgegen der (für mich abstoßenden) "Modeströmung", bei der es kein freies Speichern mehr gibt sondern nur mehr fix vorgegebene Speicherpunkte, 1A! Es besteht die Möglichkeit jederzeit und so oft man will zu speichern(auch schnellspeichern).
Es gibt eine Tragebeschränkung im Spiel von anfangs max. 60kg, die man mittragen kann. Später im Spiel findet/kauft man sich bessere Rüstungen (Exoskellet genannt) mit der das Limit auf 80kg anwächst. Für manch einem mag dies störend wirken, aber diese Beschränkung macht Sinn:
Einerseits würde es einen ungeheuren Atmosphäreknick bedeuten, wenn man als ordinärer Mensch ohne Superkräfte
[Anzeigen] Spoiler: lol
(man spielt ja Strelok selbst)
Andererseits wird dadurch verhindert, dass der Spieler einfach nur alles aufsammelt was er findet, nur um am Ende draufzukommen, dass er vieles Unnütze mitgeschleppt anstelle es verkauft zu haben! Somit wird der Spieler quasi gezwungen eine Selektion der Gegenstände zu betreiben, was sich wiederum positiv auf das Spielerlebnis niederschlägt. Man fühlt sich dadurch so, als wäre man selbst Teil des Spiels.
Was sicherlich als Diskussionspunkt zulässig ist, ist die Frage nach dem "Wieviele Kilos" sollte man tragen dürfen. Hier kommt es stark auf den persönlichen Geschmack jedes Einzelnen an, weshalb man auch den Spieleentwicklern hier keinen Vorwurf machen sollte - schließlich müssen sie sich ja auf einen bestimmten Wert festlegen (darum wahrscheinlich auf die 60 bzw 80 kg)
Unter diesen angeführten Gesichtspunkten betrachtet darf es keine Diskussion um dieses Beschränkungprinzip geben SEHRWOHL darf aber die Frage nach dem Gewichtslimit aufgeworfen werden! Für meinen Geschmack sind diese Limits ausreichend. Komfortfunktionen sind wohl unbestritten ein wichtiger Faktor, wenn es um Spielspaß geht, darf aber niemals auf Kosten der Atmosphäre gehen - und das ist nun einmal die größte Stärke von S.T.A.L.K.E.R! Damit hebt sich der Shooter auch von den "standardisierten Mainstream -Shootern" ab, in denen man zwar unbeschränkt viel mitnehmen darf !aber! ich habe mittlerweile die Erfahrung gemacht, dass diese Komfortfunktion sowieso unnütz wird, da man eigentlich nie weiß welche Waffe/Munition man noch findet und ich daher nur allzu oft am Ende des Spiels draufgekommen bin, dass ich noch Munition übrig bzw. nicht zum Einsatz mehr bringen kann, weil das Spiel schon am Ende ist!
Wiederum gebe ich 10 von 10 Pkt., da einfach alles passt und man keine unnötige Schikanen eingebaut hat!
4) Story/Handlung/Atmosphäre
Die Story ist so einfach, wie genial:
[Anzeigen] Spoiler: lol
Man spielt Strelok - JA GENAU, DER Strelok den es gilt zu finden und zu töten!
[Anzeigen] Spoiler: lol
und wird im 2/3 des Spiels damit konfrontiert, dass man selbst Strelok ist, der Stalker dem es als Erster gelungen sein soll den "Wunschgönner" zu finden. Getrieben von einer unheimlichen Gier, den Monolithen erneut zu berühren
Die Freiheit wird großgeschrieben und so bleibt es einem auch überlassen ob man sich einer der 2 großen Gruppierungen (FREIHEIT oder WÄCHTER) anschließt und die jeweils Andere auslöscht. Ja es ist sogar möglich Beide von der Bildfläche verschwinden zu lassen oder sogar keiner von beiden 100% beizutreten [ich habe letzteres probiert und das Spiel auch problemlos gemeistert] Das Spiel wird dadurch weder schwieriger noch leichter - Wieder ein Beweis für das vorbildliche Missionsdesign und zugleich eine der größten Stärken von Stalker - die Freiheit! Man kann alles tun oder auch nicht und selbst für Spieler die es bevorzugen geradlinig und ohne viel "Welterforschen" durch das Areal zu streifen, bleibt das Spiel fair und wird nicht zu schwierig - auch Dank der 3 gut abgestuften Schwierigkeitsgrade!
Je weiter man also zum AKW vorstoßt, desto mehr offenbart sich einem die Story und am Ende winken ganze 7 Enden, von denen nur 1 "gut" ausgeht!
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Rest folgt!....