Killing Floor

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Killing Floor

Beitragvon Corona » Do 19. Mai 2011, 14:13

Welche Gefahren unkontrolliertes Streben nach Erkenntnissen und Macht in sich birgt, wird uns tagtäglich vor Augen geführt, und auch Tripwire Interactives Coop-Shooter Killing Floor bedient sich dieser Bedrohung, um seine Geschichte erzählen und den Hintergrund zu definieren, vor dem die Geschehnisse im Spiel ablaufen: die Londoner Biotechnik-Firma Horzine Biotech führt im Geheimen rücksichtlose und gefährliche Klon- und Zuchtexperimente an Menschen an, die unweigerlich schief laufen. Es gelingt einigen der zombieähnlichen Exemplare (im Spiel Specimen genannt), aus den Laboren zu entkommen und das Land ins Chaos zu stürzen.

Die Story
Dieser Bedrohung gilt es in Killing Floor entgegenzutreten. Das grundlegende Spielprinzip des Zombieshooters ist dabei schnell erklärt: ein bis maximal 6 Spieler treten im Team an, um rundenweise im Stile eines Invasion-Shooters immer stärker e und zahlreichere Wellen von Gegnern abzuwehren, um schlussendlich dem Verursacher der Katastrophe, dem Chef der Horzine Biotech höchstpersönlich, der selbst einigen Mutationen unterzogen wurde und nun als besonders mächtiger Patriarch die Menschen bedroht, gegenüberzutreten.

Das Spielprinzip
Trotz dieser eigentlich simplen Spielmechanik bietet Killing Floor eine Reihe an Finessen an, die dem Spielspaß sehr zugute kommen. Besonders motivierend zeigen sich die Rollenspielelemente des Shooters, die eine gewisse Entwicklung des Spielercharakters ermöglichen. Als Spieler kann man nämlich in jeder Runde zwischen 7 Klassen (im Spiel Perks genannt) wählen, die jeweils besondere Stärken und Schwächen haben: der Field Medic und der Berserker können mehr Schaden als andere Klassen einstecken und haben ein schnelleres Lauftempo, während der Support Specialist mehr Ausrüstung tragen kann und besser Wege durch Zuschweißen von Türen und Durchgängen blockieren kann und der Demolition Expert besonders geschickt im Umgang mit Sprengstoffen und Granaten ist. Diese Perks lassen sich jeweils bis zum derzeit höchsten Level 6 entwickeln und werden dabei mit jedem Levelaufstieg spürbar stärker, was einerseits den Anreiz erhöht, einen höheren Level zu erreichen, aber andererseits Einsteiger mit einem gravierenden Nachteil versieht.
Diesem Problem haben die Entwickler jedoch geeignet Rechnung getragen und insgesamt 5 Schwierigkeitsgrade implementiert, die auch Anfängern auf dem leichtesten Grad Erfolgserlebnisse zukommen lassen. Generell zeigt sich die Konzeption des Schwierigkeitsgrades darin, dass höherstufige Klassen je nach Können auch im Schwierigkeitsgrad aufsteigen sollten, um stets eine Herausforderung zu sehen.

Ausrüstung für die Zombieapokalypse
Die Auswahl an verfügbaren Waffen in Killing Floor umfasst das Standardrepertoire von Pistolen, Sturmgewehren und Schrotflinten, bietet aber auch Nahkampfwaffen wie Kettensegen und Samurai-Schwerter sowie Raketenwerfer, Flammenwerfer, Rohrbomben und eine Scharfschützenarmbrust. Diese Waffen sind je nach Gegnertyp unterschiedlich effektiv und sollten daher überlegt und gezielt eingesetzt werden.
Prinzipiell kann unabhängig von der Klasse jeder Spieler das gesamte Waffenarsenal des Spiels nutzen, wobei es aber zwei wichtige Einschränkungen gibt: Zum Einen besitzt jede Waffe und jeder Ausrüstungsgegenstand einen Gewichtswert im Bereich von einem bis zu 12 kg, wobei jeder Spieler maximal 15 Kilogramm mit sich tragen kann. Ein Kilogramm davon ist automatisch durch die 9mm-Standardpistole, das Schweißgerät und die Injektionsnadel, die das Heilen erlaubt, vergeben. Das limitiert schnell die Möglichkeiten, verschiedene Waffen zu tragen – im Normalfall kann man zwei Waffen und möglicherweise einen Zusatzgegenstand tragen, was aber vollkommen ausreicht.
Die zweite wichtige Einschränkung beim Tragen von Waffen stellt die Wahl der Klasse dar, denn für jeden Perk stehen einige ausgewählte Waffen zur Verfügung, mit denen der jeweilige Charakter besonders gut umgehen kann und daher auch einen Schadensbonus für diese Waffen erhält, während er keinen Vorteil aus nicht klassenspezifischen Waffen zieht. Ein Commando ist beispielsweise Experte für Sturmgewehre wie die AK47 und macht damit auch deutlich mehr Schaden als andere Klassen, ist aber dafür ungeübt im Kampf mit einer Schrotflinte; ein Firebug ist der Meister im Umgang mit dem Flammenwerfer, ist aber nur durchschnittlich begabt mit einem Scharfschützengewehr.

Rendezvous mit der Händlerin
Die Wahl der Klasse beeinflusst aber nicht nur den Schaden der Waffen, sondern vor allem deren Preis beim Einkauf. Ähnlich wie bei Counterstrike kann am Ende einer Runde neue Ausrüstung gekauft werden. Da es bei Killing Floor aber keine definierte Startzone gibt, sind auf jeder Karte sogenannte Händler-Unterschlupfe verstreut, von denen am Ende einer Runde ein einziger geöffnet wird und für eine Minute (auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad bekommt man noch 30 Sekunden Extrazeit) das Handeln erlaubt. Diese Zeitbegrenzung fordert vom spielenden Team auch entsprechend Berücksichtigung, denn kann man den Händlerunterschlupf nicht vor Ablauf der Zeit erreichen, muss man bis zum Ende der nächsten Runde warten, um sich erneut ausrüsten zu können. Das ist doppelt bitter, weil in Killing Floor die Munition für jede Waffe separat gekauft werden muss und daher auch ausgehen kann. Glücklicherweise wird schon während der Runde angezeigt, welcher Handelsposten am Ende der Runde geöffnet werden wird, sodass sich das Team schon während der Runde an diesem Ziel orientieren kann, und am Ende der Runde weist ein roter Marker immer den kürzesten Weg zum Händler an (wobei diesem aber nicht zu 100% zu trauen ist – gute Kartenkenntnisse sind definitiv von Vorteil).
Das Geld für Einkäufe stammt hauptsächlich von den Einkünften aus den Abschüssen, denn jeder getötete Gegner bringt dem Zombiejäger bares Geld in Abhängigkeit von der Stärke des Gegners und des gewählten Schwierigkeitsgrades. Zusätzlich kann man immer wieder in den Leveln zufällige, aber an festen Stellen erscheinende Ausrüstungsgegenstände einsammeln und diese behalten oder verkaufen. Zu guter Letzt kann auch jeder Spieler einem Teammitglied Geld spenden, was ganz besonders zum Teamplay und zum Zusammenhalt einlädt.

Zusammen sind wir mehr
Um nämlich noch einmal zum Klassenkonzept zurückzukommen: je höher der Level der gewählten Klasse ist, desto billiger sind die klassenspezifischen Waffen zu bekommen, während für alle anderen Waffen der volle Grundpreis zu bezahlen ist. Ein Beispiel: die mächtige AA-12-Schrotflinte kostet im Grundpreis satte 4000 Pfund, während für einen voll ausgebauten Level-6-Support-Specialist nur mehr 1200 Pfund, also satte 70% weniger, fällig werden. Es zahlt sich also definitiv aus, insofern zusammenzuarbeiten als dass der jeweils erfahrenste Spieler für seine Klassen-Kollegen die Waffen kauft, die auch fallengelassen und somit weitergegeben werden können. Besonders auf höheren Schwierigkeitsgraden sind solche Maßnahmen unerlässlich, um den Erfolg des Teams zu sichern.
Für das erfolgreiche Absolvieren der Wellen sind Teamplay und Zusammenarbeit absolut erforderlich – Alleingänge enden typischerweise mit dem Ableben des einsamen Wolfes und gefährden damit auch den Rest des Teams, denn die Gegneranzahl und –stärke hängt nicht nur vom Schwierigkeitsgrad, sondern auch entscheidend von der Spieleranzahl in der aktiven Runde ab. Fällt also ein Teammitglied, so muss das verbleibende Team eine größere Anzahl an Gegner bekämpfen, und das mit weniger Feuerkraft. Außerdem ist es notwendig, auf die Charakteristik der jeweiligen Gegner zu achten und diese mit den effizientesten Waffen zu bekämpfen.
Besondere Beachtung verdienen auch die zwei Sonderfunktionen, die jedem Charakter zur Verfügung stehen, nämlich das Heilen und das Verschweißen von Zugängen. Jeder Spieler trägt eine Injektionsnadel mit sich, mit der er sich entweder selbst oder einen Mitspieler heilen kann. Dabei ist es wesentlich effizienter, einen Kollegen zu heilen, da in diesem Fall nur die Hälfte der Spritze für den gleichen Heilerfolg verbraucht wird als bei Selbstanwendung. Die Spritze lädt sich nach Gebrauch relativ schnell wieder auf und kann somit potentiell beliebig oft eingesetzt werden, allerdings kann man während des Heilvorgangs keine Waffe benutzen. Pro Einsatz in einer Mehrspielerrunde werden 20 Gesundheitspunkte regeneriert, während beim Solospiel sogar 50 Lebenspunkte aufgefrischt werden. Die Field Medic Klasse besitzt wesentlich effektivere Spritzen, die sich zudem auch schneller regenerieren.
Zusätzlich trägt jeder Spieler ein Schweißgerät bei sich, mit dem er Türen und Durchgänge versiegeln kann. Gegner können dann nicht sofort durchbrechen, sondern müssen erst die Barriere zerstören, um zum Spieler vordringen zu können, was einen Zeitgewinn ermöglicht und andererseits die Gegnerströme lenken kann. Allerdings sollte man sich dabei mit seinen Teamkollegen absprechen, um nicht einem Kollegen den Fluchtweg zu versperren, denn das Aufschweißen einer versiegelten Tür ist zwar möglich, nimmt aber Zeit in Anspruch. Besonders effektiv kann diese Aufgabe der Support Specialist übernehmen, der je nach Level bis zu zweieinhalb Mal so schnell schweißen kann wie eine andere Klasse.

Kreuz mit der Technik
Technisch gewinnt Killing Floor keinen Sonderpreis, schließlich handelte es sich ursprünglich um eine Modifikation für das bereits Anfang der 2000er-Jahre erschienene Unreal Tournament 2004. Die Grafik kann zwar immer noch durch stimmungsvolle Lichteffekte punkten, bietet aber nur mittelmäßige Texturen und patzt bei der Darstellung von belebten Objekten wie zum Beispiel Wäldern massiv. Auch die Intelligenz der Gegner lässt stellenweise zu wünschen übrig, ist aber nicht so störend, dass man keinen Spielspaß erleben könnte. Dafür gibt es für das Spiel sowohl Listen- als auch Dedicated Server, was es als LAN-Spiel prädestiniert. Außerdem gibt es die Möglichkeit, über Tastenkombinationen wie bei UT2004 die wichtigsten Befehle durchzugeben, beispielsweise „Hier Stellung beziehen“ und einige andere.
Ein weiterer Kritikpunkt ist in der nicht allzu großen Abwechslung zu sehen, denn es gibt gerade einmal 9 Gegnertypen, die dafür aber sehr unterschiedlich sind und gerade beim Auftreten im Verband taktisches Vorgehen erfordern.
Der Spielumfang umfasst momentan ordentliche 19 offizielle Karten, die fast alle gern gespielt werden. Durch die 5 Schwierigkeitsgrade ist man zudem stets gefordert und hat einen Anreiz, auch dann weiterzuspielen, wenn man bereits alles gesehen hat.

Fazit
Aufgrund der dichten Atmosphäre innerhalb der Runden, der Motivation beim Leveln der Klassen und dem Fokus auf das Zusammenspiel im Team ist Killing Floor trotz der genannten Makel uneingeschränkt zu empfehlen, zumal der Preis momentan nur 18,00 Euro beträgt und bei Sonderaktionen noch günstiger ist.
Aktuelle Clan-Termine:
  • 1. Clan-interne LAN-Party 2024: 01. - 03. März 2024 (Feuerwehrhaus Illmau)
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