15 Jahre Gamestar: Rückblick

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15 Jahre Gamestar: Rückblick

Beitragvon Mönch-AUT- » Fr 31. Aug 2012, 09:18

Hi,

Games Star feiert sein 15 jähriges bestehen, aus diesem Grunde hier ein Rückblick über Tops und Flops der Spielewelt 1997-2001.

http://www.youtube.com/watch?v=3AJ0F6KGyOA&feature=plcp

Kommt euch sicherlich einiges bekannt vor.
Was fehlt bei den Flops bzw. Tops noch? Was meint Ihr?

cu

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Re: 15 Jahre Rückblick

Beitragvon Corona » Mi 5. Sep 2012, 14:00

Hallo!

Ein interessanter Rückblick auf viele Jahre PC-Geschehen! Für mich umso mehr, da 15 Jahre im Spielebusiness beinahe meine gesamte Spielerkarriere abdecken, schließlich habe ich meinen ersten Computer (ein Pentium 100 MHz mit 16 MB RAM) im Jahre 1995 bekommen, also kurz nach dem Eintritt ins Gymnasium. Das hat mich selbst inspiriert, ein wenig im meiner eigenen Historie nachzuforschen und ein paar Highlights herauszustreichen.

Mein allererstes PC-Spiel war 1995 das für damalige Verhältnisse großartige FIFA 96, das zu dieser Zeit die unangefochtene Referenz bei Fußball-Simulationen darstellte. In diesen Jahren habe ich auch selbst noch aktiv Fußball gespielt und war dann durch die mit Lizenzen gespickte Umsetzung auf dem PC wie gefesselt. Ein kleines Bonmot am Rande: Als PC-Neuling ohne die geringsten Kenntnisse musste ich bei diesem ersten Spiel die Erfahrung machen, dass man auf dem PC - anders als auf Konsolen - ein Programm erst "installieren" musste - und das zu unseligen DOS-Zeiten mit autoexec.bat, config.sys, LoMem/HiMem etc. :? Harter Tobak für einen Anfänger, aber eine gute Schule als PC-Nutzer, schließlich lernt man spielerisch am Leichtesten.

Klarerweise habe ich schon zuvor Spiele gesehen und gezockt. Privat auf der legendären NES-Konsole (Super Mario!), als Gastspieler bei der Familie Prosenbauer. Dort durfte ich auch frühe Perlen wie die beiden Doom-Teile kennenlernen, die ich auch noch für längere Zeit in meinem Repertoire hatte.

Die Ära der DOS-Spiele sollte mich noch länger in Beschlag nehmen, denn trotz Windows 95 und Windows 98 blieb die darunter liegende DOS-Software noch eine Zeitlang die vorherrschende Plattform für Spiele. Zu Schulzeiten machte ich dabei erstmals Bekanntschaft mit einer der ikonischsten Figuren der Spielebranche, dem Duke. Duke Nukem 3D war DAS Spiel unserer Gymnasialzeit und hat uns mit seinem genialen Level-Design, seinem Humor und der Vielfalt durch viele Informatik-Stunden hinweg begeistert :mrgreen:

Das Jahr 1997 brachte eine Zäsur in der Spielebranche, denn zum ersten Mal war der Begriff DirectX (in den seinerzeit untereinander inkompatiblen Versionen 2 und 3) salonfähig geworden. Age of Empires von Microsoft war dann jenes Spiel, das die erste Aufrüstung meines Rechners erforderte - meine erste Grafikkarte mit einem satten MB Video-RAM war schlichtweg nicht DirectX-kompatibel! Das Hardwareupgrade hat sich aber gelohnt, denn Age of Empires war ein wegweisendes Echtzeit-Strategiespiel, das spannende, teils historische Kampagnen in einem großen Umfang bot und durch einen anspruchsvollen und vielfältigen Forschungsbaum glänzte. Abgerundet wurde das Gesamtpaket durch einen Level-Editor, der sogar das Designen von Skript-Ereignissen ermöglichte - vorbildlich!

Im selben Jahr durfte ich mich außerdem über die Spieleperle Dungeon Keeper freuen. Endlich durfte man in einem Echtzeitstrategiespiel den Bösen mimen und wackere Helden sowie gegnerische Keeper knechten! Eigentlich steckte hinter der Spielmechanik nicht viel anderes als der klassische Kern eines Strategiespiels, nämlich Basisbau und Kampf, bereichert um Forschung. Allerdings hat Bullfrog Software das Spiel derart liebenswert und innovativ (indirekte Steuerung als Kerkerherr) gestaltet, dass man sogar die schwache Technik und den hohen Schwierigkeitsgrad problemlos verkraften konnte.

Genau zu dieser Zeit wurde auch das Fundament einer der bekanntesten Spiele-Serien gelegt. Das damals noch eher kleine Studio Blizzard brachte mit Diablo eines der atmosphärischsten und suchterzeugendsten Spiele der damaligen Zeit auf den Markt. Hier stimmte einfach alles: eine spannende Geschichte wurde mit imposanten Rendersequenzen erzählt, und die Belohnungsspirale aus Erfahrungszuwachs, neuen Talenten und vor allem besserer Ausrüstung funktionierte wie geschmiert. Diablo war übrigens auch noch eines jener Spiele, die mehr oder minder direkt von der CD abgespielt wurden dadurch und nur ca. 2 MByte Installationsgröße aufwies. Selbst die Charaktersavegames wurden irgendwann größer als das gesamte Spiel auf der Festplatte! Der über 3 Jahre später erschienene Nachfolger Diablo 2 samt Addon Lord of Destruction perfektionierte und erweiterte die Spielewelt noch mehr und stellt das meiner Meinung nach beste Hack-and-Slay-Rollenspiel dar, das bisher errschienen ist. Umso enttäuschter bin ich hingegen vom aktuellen Ableger Diablo 3, das aufgrund des Onlinezwangs, des fragwürdigen Balancings und aufgrund der Ausrichtung auf das Auktionshaus in meinen Augen vollständig gescheitert ist (nota bene: nicht kommerziell, Blizzard hat wohl genug Einnahmen erzielt).

1998 und 1999 waren gute Jahre für die PC-Spieler: Spieleperlen wie Half-Life, Anno 1602, Unreal und Starcraft sicherten sich mit ihren Qualitäten völlig zu Recht ihren Platz unter den besten Spielen aller Zeiten. Wenn manchmal von der guten alten Zeit die Rede ist, so trifft das sicher auf die genannten Titel zu, denn diese Spiele benötigten keine Internetverbindung oder Online-Plattform um zu laufen, sondern machten einfach direkt aus der Spieleschachtel (jawohl - Schachtel!) eine Riesenfreude und gehörten auch zu den Spielen, die schön langsam das LAN-Gaming möglich machten. Mein persönlicher Liebling zu dieser glorreichen Zeit war allerdings Unreal Tournament, das ich gemeinsam mit Heineken bis zur Vergasung und Perfektion gezockt habe. Bis heute bin ich mir auf die weltrekordverdächtigen Zeiten im innovativen Assault-Modus stolz, die wir gemeinsam auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad gegen die ausgesprochen tüchtigen Bots geschafft haben :)

Es waren allerdings Counterstrike und Battlefield 1942, die sich als LAN-Party-Platzhirschen der ersten Stunde etablieren konnten. Erschienen zu Beginn des neuen Jahrtausends erfreuen sich beide Spiele bis heute einer gewissen Begeisterung, gerade Counterstrike ist immer noch regelmäßig in den Top 10 der meistgespielten Spiele der Steam-Plattform zu finden, und das 10 Jahre nach Erscheinen! Es war einfach ein Quantensprung, gemeinsam mit Freunden oder auch gegeneinander in einem Spiel anzutreten, schließlich kommt zum Spielspaß auch noch die soziale Komponente dazu, die sich auf LAN-Parties ausprägen konnte. Es ist kein Zufall, dass die Gründung unseres Clans auf diese enthusiastische Zeit zurückgeht!

Für uns als Clan waren mit Sicherheit Counterstrike Source (2004) und Battlefield 2 die bedeutendsten Spiele, die uns über tausende Stunden alleine, im LAN und auch erstmals flächendeckend über das Internet begeisterten. Ich habe beide Spiele nicht nur aufgrund ihrer Beliebtheit und Akzeptanz innerhalb unseres Clans herausgegriffen, sondern auch, weil sie in gewisser Weise Mitte der 2000er Jahre vorgezeigt haben, wohin der Trend im PC-Spiele-Sektor führt. Counterstrike Source bzw. eigentlich Half-Life 2 waren bekanntlich die ersten Spiele, die exklusiv über Valves Plattform Steam aktiviert werden mussten. Die Empörung war zu Recht groß, schließlich setzten sich Breitband-Internetanschlüsse erst langsam auch im ländlichen Raum durch. Battlefield 2 hingegen bot - zumindest in meiner Spieleerfahrung - zum ersten Mal intensiv eine Suchtspirale mit Rangsystem, Orden, Abzeichen und Ehrenspangen sowie Ranglisten, bei denen man sich mühevoll hochspielen musste. Bis heute Vorbild für alle modernen Releases kann ich eigentlich nur eines negativ anmerken, nämlich dass die Anforderungen für höhere Auszeichnungen und Ränge zu streng waren, worunter ambitionierte Gelegenheitsspieler wie ich zu leiden hatten.

In der Neuzeit haben wir bekanntlich mit vielen Restriktionen seitens der Spielehersteller zu kämpfen, die einen zumeist ans (immer verfügbare???) Internet fesseln wollen. Immerhin hat das stete Bekenntnis zu Multiplayer-Erfahrungen einen für mich sehr erfreulichen Trend ausgelöst, weil ich am liebsten kooperative Spiele zocke. Geniale Spiele wie Left 4 Dead 2, Killing Floor oder aktuell Payday: The Heist zeigen, dass das Spielen mit Freunden einfach am meisten Spaß macht. Ich habe relativ wenig Drang, mich mit anderen Spielern in Disziplinen wie etwa Counterstrike zu messen, sondern erfülle lieber meine Aufgaben in einem gut abgestimmten Team.

Ich weiß, dass diese Aufzählung mehr als nur unvollständig ist, aber man muss sich nach der Decke strecken und zum Ende kommen. Ich möchte noch ein paar weitere bedeutsame Spiele erwähnen, die mich in meiner Gamerkarriere begleitet haben: Heretic, NHL97, Command & Conquer, Raven Shield, Joint Operations, Schlacht um Mittelerde, Company of Heroes, World in Conflict, Portal, Call of Duty 4, Flatout 2 sowie Hearts of Iron 3 seien an dieser Stelle lobend erwähnt.

Auf weitere 15 Jahre Spielspaß!
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Re: 15 Jahre Rückblick

Beitragvon Mönch-AUT- » Fr 21. Sep 2012, 07:56

2007-2012. Da fehlt aber einiges an Spielen. Egal ich finds nice.

http://www.youtube.com/watch?v=m9WLL1AO ... e=youtu.be
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Re: 15 Jahre Rückblick

Beitragvon Corona » Fr 21. Sep 2012, 22:13

Vollkommen richtig, in diesem Rückblick gehen mir auch einige wichtige Klassiker ab, aber realistischerweise müsste man ein viele Stunden dauerndes Epos abdrehen, um der vielfältigen Spielewelt der letzten Jahre gerecht zu werden :D

Leider ist mir aufgefallen, dass mich keines der genannten Highlight-Spiele aus den Jahren 2007-2012, namentlich Stalker, GTA4, Dragon Age Origins, Starcraft 2, Skyrim und Max Payne 3 auch nur im Ansatz interessiert. Scheinbar deckt sich mein Spielegeschmack nicht sehr mit der Meinung der Gamestar-Redaktion :(
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Re: 15 Jahre Rückblick

Beitragvon Mönch-AUT- » Sa 22. Sep 2012, 08:31

Du bist eben nicht mainstream. :lol:

Bei GTA4, Stalker und Starcraft (Single Player Mission) kann ich der Gamestar Redaktion nur beipflichten. Das waren echt gelungene Spiele.
Spore dagegen, daß vorm release so hochgelobt wurde, war leider der totale Reinfall. Da hab ich mit der Collecters Edition ganz schön ins Klo gegriffen.
Zuletzt geändert von Mönch-AUT- am Mo 24. Sep 2012, 10:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: 15 Jahre Rückblick

Beitragvon Corona » Sa 22. Sep 2012, 08:58

Ja, mein Geschmack ist vermutlich etwas ausgefallen.

Ich habe Stalker in einem sehr alten Post einmal als große Enttäuschung ausgezeichnet; diese Meinung vertrete ich immer noch, obwohl ich dem Spiel viele Innovationen und eine unverbrauchte, spannende Story zugute halten muss. Die Spielmechanik hat für mich überhaupt nicht funktioniert, darum habe ich Stalker schon bald nach Spielbeginn schubladisiert.

Bei GTA4 muss ich dazusagen, dass ich es nicht gespielt habe. Der Vorgänger GTA: San Andreas war leider nichts für meinen Geschmack und hat mich auch vom Nachfolger abgeschreckt. Zudem waren Open World Spiele noch nie mein Steckenpferd, was die Chancen für GTA4 weiter minimiert hat.

Von Starcraft 2 war ich von Anfang an enttäuscht, weil es zwingend eine Bindung an einen Battle.net-Account benötigt - aber das habe ich an anderer Stelle schon vielfach ausgeführt. Außerdem war ich schon bei Starcraft 1 mit der Story-Entwicklung nicht zufrieden, was den Anreiz für einen Nachfolger zusätzlich minimiert hat.
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Re: 15 Jahre Rückblick

Beitragvon Mönch-AUT- » Sa 29. Sep 2012, 09:21

http://www.youtube.com/watch?v=51kOdOw_ ... avtr-vrecs

noch ein Rückblick für Konsole und PC. Viel Spaß.
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