von Corona » So 18. Mär 2012, 19:30
Blizzard setzt zugegebenermaßen weiterhin Standards in der Software-Branche, was die Qualität der Spiele im Sinne der Fehlerfreiheit und der Produktpflege angeht. Ich bin gerne bereit, einen angemessenen Preis für ein Spiel zu bezahlen, wenn denn die Gegenleistung stimmt, insofern könnte für eine gewisse Anzahl der Spieler der Preis für die drei Starcraft-Teile gerechtfertigt sein - das wird zu überprüfen sein, sobald die Erweiterungen erschienen sind.
Ich möchte aber in meiner Argumentation noch einmal auf die Problematik hinweisen, die ich in der Vermarktung von drei Vollpreisprodukten für im Endeffekt ein einziges Spiel sehe, nämlich den von mir angesprochenen Quasizwang für ambitionierte Multiplayer-Spieler, die beiden angekündigten Erweiterungen zu kaufen, auch wenn sie der Singleplayer-Modus nicht interessiert. Das Gegenargument, dass andere Spieleproduzenten ihre Spiele mit einer Unzahl von DLCs ausschlachten, ist sicher gewichtig, geht aber insofern an meiner Argumentation vorbei, dass bisher kein mir bekanntes Spiel den Kauf aller DLC-Inhalte erfordert, um den Multiplayer-Modus vernünftig spielen zu können. Abgesehen davon sind wir uns aber einig, dass wir die DLC-Flut und die künstliche Beschneidung von Spielen vehement ablehnen und durch unser Kaufverhalten eine sinnvolle Produktpolitik unterstützen müssen.
Damit zurück zu Diablo III und dem Reizthema Auktionshaus. Als Spieler ist man selbstverständlich nicht verpflichtet, an Auktionen teilzunehmen und ebensowenig gezwungen, an PvP-Duellen teilzunehmen (sofern dieser Modus überhaupt umgesetzt wird), wo gekaufte Ausrüstung einen entscheidenden Unterschied machen kann. Ich warne aber eindringlich vor dem Signal, das eine solche Neuerung gibt. Denkt man das Prinzip "zusätzliche virtuelle Inhalte gegen Echtgeld" konsequent zu Ende, könnte man unter Umständen bei einem Szenario landen, bei dem wohlhabende Spieler sich auf breiter Front Vorteile erkaufen können, und das völlig legal. Ich denke nicht, dass wir Spielefreunde ein derartiges Szenario für erstrebenswert halten. Außerdem ist für meinen Geschmack zu wenig darüber nachgedacht worden, welche Wirkung ein Auktionshaus auf jüngere Spieler haben könnte, die mit ihrem Geld noch nicht optimal umgehen können. Wenn Blizzard der Firmenlinie treu bleibt und die Handhabung übersichtlich und einfach gestaltet, haben alle Spieler, also auch jüngere Teilnehmer, umgehend die Möglichkeit, mit wenigen Mausklicks Geld für virtuelle Ausrüstung auszugeben - für mich ebenfalls kein erstrebenswerter Zustand. Der einzige positive Aspekt, den ich einem Auktionshaus abgewinnen kann, ist derjenige, dass der Geldfluss genau definierten Regeln gehorcht und von einer Firma kontrolliert wird anstatt dubiose Wege über E-Bay und Konsorten zu nehmen. Das alleine genügt mir aber bei Weitem nicht, um Diablo III günstiger einzuschätzen.
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